Benutzer:Feuerrabe/Reformation in England
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Als Reformation in England wird der Prozess bezeichnet durch den sich im 16. Jahrhundert die englische Kirche theologisch und juristisch von der römisch-katholischen Kirche abtrennte und der zur Gründung der Anglikanischen Staatskirche führte. Die englische Reformation wird oft als Staatsakt und als Reformation "von oben" bezeichnet, weil sie gegenüber den reformatorischen Bewegungen im Rest Europas einen Sonderweg ging: Die englische Reformation entstand nicht hauptsächlich aus theologischen Auseinandersetzungen wie etwa in Deutschland, sondern ihre Anfänge lagen maßgeblich in einer Reihe politisch motivierten Staats- und Gesetzesreformen unter König Heinrich VIII. im Jahr 1533. Nachdem eine katholische Scheidung seiner Ehe mit Katharina von Aragon gescheitert war, leitete er stattdessen juristische Gesetzesreformen ein, die die Autorität des Papstes in England für ungültig befanden und stattdessen den Monarchen zum Oberhaupt der englischen Kirche erklärten, wodurch ein englisches Kirchengericht die Ehe scheiden konnte. Die Einführung dieser Königlichen Suprematie (Royal supremacy) führte schließlich auch zur Auflösung der englischen Klöster in England und weil sie teils durch protestantisch gefärbte theologische Argumente gerechtfertigt wurde, auch zu einer größeren Toleranz von zuvor als Ketzer verfolgten Reformern.
Bei Beginn der Regierungszeit des minderjährigen Eduard VI., hatte sich dadurch eine protestantisch gesinnte Minderheit im Kronrat etablieren können, die nun weitreichende theologische motivierte Kirchenreformen durchführte. Zwischen den Jahren 1538 und 1563 führten so politische Reformen und Umstrukturierungen der Kirche nach und nach zu einer Gesetzgebung, die die Ausbreitung des Protestantismus in England möglich machten.