Europäischer Tag des Gedenkens an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus
europäischer Gedenktag an die Opfer von totalitären Diktaturen in Europa im 20. Jahrhundert / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Der Europäische Tag des Gedenkens an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus (23. August) (engl. European Day of Remembrance for Victims of Stalinism and Nazism) ist der europäische Gedenktag an die Opfer von totalitären Diktaturen in Europa im 20. Jahrhundert.
Die Initiative den Jahrestag des Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom 23. August 1939 als Gedenktag für die Opfer der beiden durch Staatsterror und Massenmord geprägten Diktaturen auszurufen, ging von politischen Emigranten aus den baltischen Staaten sowie anderen ostmitteleuropäischen Ländern in Nordamerika aus. 1986 fanden die ersten Kundgebungen unter dem Namen Black-Ribbon-Day in mehreren westlichen Großstädten statt. 1987 begannen auch im Baltikum Proteste, die 1989 zum 50. Jahrestag des Nichtangriffspakt eine Menschenkette (Baltischer Weg) über 600 Kilometer ausmachten.[1]
Der europäische Gedenktag wurde ursprünglich von der Prager Erklärung (3. Juni 2008), die u. a. von Václav Havel, Joachim Gauck und zahlreichen Mitgliedern des Europäischen Parlaments unterzeichnet wurde, vorgeschlagen, und erinnert an den Molotow-Ribbentrop-Pakt.
Am 23. September 2008 haben 409 Mitglieder des Europäischen Parlaments eine Erklärung zur Unterstützung der Errichtung des Gedenktages unterzeichnet.[2] Am 2. April 2009 wurde eine Entschließung zur Ausrufung des Tages mit 533 Stimmen (44 contra und 33 Enthaltungen) angenommen[3] und auf Initiative der ostmitteleuropäischen Staaten der 23. August zum Gedenktag an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus erklärt und Kanada folgte mit dem Black Ribbon Day. Während Schweden und die ostmittel- und südeuropäischen Staaten das Datum in ihre nationalen Gedenkkalender aufnahmen, blieb das Datum in Deutschland, Frankreich und Großbritannien wenig beachtet.[4]