Französisch-spanische Beziehungen
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Die französisch-spanischen Beziehungen bezeichnen die bilateralen Beziehungen zwischen Frankreich und Spanien. Beide Länder haben eine lange gemeinsame Grenze, die durch die Pyrenäen führt, mit Ausnahme eines Abschnitts, der von Andorra unterbrochen wird. Als zwei der mächtigsten Königreiche der frühen Neuzeit lieferten sich Frankreich und Spanien nach der Einigung Spaniens 1469 einen Machtwettbewerb in Europa und Amerika. Die Unterzeichnung des Pyrenäenvertrags im Jahr 1659 beendete einen 24-jährigen Krieg (den französisch-spanischen Krieg), welcher den Beginn einer französischen Vorherrschaft in Kontinentaleuropa markierte. Durch die Intervention im Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) konnten die Franzosen die Bourbonen auf dem spanischen Thron installieren, die bis heute die Monarchen Spaniens stellen. Knapp hundert Jahre später konnte während der Napoleonische Kriege auf der Iberischen Halbinsel (1807–1814) ein Volksaufstand der Spanier mit ausländischer Unterstützung die französischen Truppen aus dem Land vertreiben. Bis zum Ende der Herrschaft von Francisco Franco 1975 blieben die Beziehungen eher distanziert. 1986 trat Spanien der Europäischen Gemeinschaft bei und der wirtschaftliche, touristische und kulturelle Austausch konnte dadurch deutlich intensiviert werden. Im 21. Jahrhundert bestehen zwischen beiden Ländern freundschaftliche Beziehungen.
Frankreich und Spanien sind gemeinsam Mitgliedsstaaten in u. a. der NATO, der EU, der Eurozone, der OECD, der OSZE und der Lateinischen Union. Innerhalb der EU kooperieren beide Länder auch eng als Teil der EU-Südstaaten und der Mittelmeerunion.