Kunta Haddschi Kischijew
kumykischer Scheich / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Kunta Haddschi Kischijew (tschetschenisch Киши КIант Кунт-Хьаж, russisch Кунта-Хаджи Кишиев; geboren ca. 1830 in Istisu/Meltschchi, Tschetschenien, gestorben Mai 1867 in Ustjuschna) war ein nordkaukasischer Scheich, der während des Kaukasuskriegs von 1817 bis 1864 die Tschetschenen und Inguschen zu einer friedlichen Haltung gegenüber Russland aufrief und eine neue sufische Bewegung gründete, die von den Russen „Sikrismus“ genannt wurde. Der Name rührte daher, dass Kunta Haddschi und seine Anhänger den Dhikr (russisch: Sikr), das sufische Gebetsritual, laut ausführten und dabei auch Musik machten und tanzten, im Gegensatz zu dem damals im Nordkaukasus vorherrschenden Naqschbandīya-Orden, in dem ein leiser Dhikr favorisiert wurde. Kunta Haddschis ethnische Zugehörigkeit ist umstritten: nach Alexander Dmitrijewitsch Knysch war er Kumyke,[1] nach „Grozny-Inform“, einer Informationsagentur des Tschetschenischen Ministeriums für nationale Politik, Außenbeziehungen, Presse und Information, gehörte er einem tschetschenischen Stamm an, der ursprünglich auf einen arabischen Stamm aus dem Jemen zurückgeht.[2]
Etwa 50 bis 80 Prozent der Muslime Tschetscheniens fühlen sich bis heute der von Kunta Hāddschi begründeten sufischen Tradition (Wird) verpflichtet. Sie gliedern sich in fünf Untergruppen, die ebenfalls Wird genannt werden und sich auf verschiedene Scheiche der von Kunta Haddschi begründeten Tradition beziehen.[3] Das Grab von Kunta Haddschis Mutter im Südosten Tschetscheniens ist bis heute einer der wichtigsten heiligen Orte des Nordkaukasus. In Grosny, der Hauptstadt Tschetscheniens, wurde 2009 eine nach Kunta Haddschi benannte Islamische Universität eröffnet.[4] Er gilt auch als eines der Vorbilder und Beispiele für gewaltlose Traditionen und Strömungen im Islam.[5]