Postdemokratie
seit den 1990er Jahren verwendeter Begriff zur Beschreibung des Verfalls westlicher Demokratien / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Der Begriff Postdemokratie wurde maßgeblich geprägt und verbreitet durch Jacques Ranciere, Sheldon Wolin (2001) und 2004 durch Colin Crouch in seinem gleichnamigen Werk.[1] Der Begriff Postdemokratie fand ab den 1990er Jahren in den Sozialwissenschaften vermehrt Verwendung, um eine aktuelle generelle Veränderung demokratischer Systeme zu erfassen. Grundthese ist, dass es eine endogene Erosion tatsächlicher politischer Partizipation gibt zugunsten einer lediglich dargestellten Demokratie (Fassadendemokratie), auch indem Wahlen zu einem formalen und für die politische Praxis folgenlosen Verfahren werden. Ideengeschichtlich gibt es zahlreiche Denker, die ebensolche postdemokratischen Tendenzen beschreiben, jedoch noch ohne die Begrifflichkeit zu nutzen, wie etwa Alexis de Tocqueville, Hannah Arendt oder Charles Taylor.[2][3]