Shared Socioeconomic Pathway
Szenario der projizierten sozioökonomischen globalen Veränderungen / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Ein gemeinsam genutzter sozioökonomischer Pfad (engl. Shared Socioeconomic Pathways, SSP)[1] ist ein Szenario der projizierten sozioökonomischen globalen Veränderungen bis zum Jahr 2100. Er wird zur Ableitung von Szenarien für Treibhausgasemissionen bei unterschiedlichen klimapolitischen Maßnahmen verwendet.[2]
Die SSPs liefern Narrative, die alternative sozioökonomische Entwicklungen beschreiben. Bei diesen Entwicklungslinien handelt es sich um eine qualitative Beschreibung von logischen Verknüpfungen, die Narrative miteinander verbinden. Aus quantitativer Sicht liefern sie Daten zu den Szenarien über die nationale Bevölkerungszahl, den Bildungsstand, die Urbanisierung und das BIP pro Kopf.[3] Das SSP2-Szenario (Mitte des Weges) wurde als Referenzszenario konzipiert.[4]
Die fünf Szenarien lauten:
- SSP1: Nachhaltigkeit (Auf der grünen Route)
- SSP2: Mitte des Weges (Mittlere Herausforderungen)
- SSP3: Regionale Rivalität (Ein steiniger Weg)
- SSP4: Ungleichheit (Ein geteilter Weg)
- SSP5: Fossil befeuerte Entwicklung (Auf der Überholspur)
Ein sozioökonomischer Pfad ist zunächst unabhängig von Klimaschutzmaßnahmen modelliert und kann – je nach Ausmaß des Klimaschutzes – mit verschiedenen repräsentativen Konzentrationspfaden (RCP) konsistent sein. SSP und die mit ihnen konsistente RCP bilden eine Matrix integrierter Szenarien verschiedener Klimazukünfte.
Diese Szenarien wurden bei der Erstellung des sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarates IPCC über den Klimawandel herangezogen, der am 9. August 2021 veröffentlicht wurde.[6] Die gemeinsam genutzten sozioökonomischen Pfade wurden zusammen mit Kennziffern für den Strahlungsantrieb – vgl. mit den RCP – zu fünf Szenariokürzeln (SSP1-1.9, SSP1-2.6, SSP2-4.5, SSP3-7.0, SSP5-8.5) kombiniert, die die Grundlage für die Analysen des Sachstandsberichts sind.